Lampedusa im Winter
Vorprogramm: Welche Perspektive nimmt der Filmemacher ein?
A/I/CH 2015. Regie: Jakob Brossmann. 93 min.
Eine unaufgeregte Recherche über das Leben auf der „Flüchtlingsinsel“ Lampedusa. Nach dem Notruf eines Schiffs aus Afrika und einer Suchfahrt der Küstenwache steht der Alltag im Mittelpunkt. Die Fähre, die die Insel mit dem Festland verbindet, ist gerade ausgebrannt, die Fischer bangen ums Geschäft und legen die Arbeit nieder. Giusi Nicolini, die charismatische Bürgermeisterin, macht sich für die Streikenden stark und mit ihrer Charta von Lampedusa auch für die Flüchtlinge. Was ihn daran so berührt hat, sagt Filmemacher Brossmann, „ist der Umstand, dass es der winzigen Gemeinschaft gelingt, nicht die eigenen Probleme gegen die der anderen auszuspielen.“ Sein Film ist das Dokument eines Etappensiegs im Kampf um Solidarität am Rande Europas.