Jenseits des Krieges
Vorprogramm: Gespräch mit Ruth Beckermann
Ephemerer Vorfilm:
Wien Umsturz 1938, Harry Jirschik, sw & Farbe, stumm, 5 Min
Jenseits des Krieges
A 1996. Regie: Ruth Beckermann. 117 min. OmeU
Unscharf im Hintergrund: die Ausstellung „Vernichtungskrieg – Verbrechen der Wehrmacht 1941–44“, direkt vor der Kamera: die Besucher der Ausstellung in Wien, in der Mehrzahl ehemalige Wehrmachtsangehörige, von denen hier viele 50 Jahre danach erstmals öffentlich über ihre Erlebnisse und Erfahrungen jenseits des sogenannten normalen Krieges sprechen. Die Rede ist von Pflicht und Pflichterfüllung; manchmal von Entsetzen, selten von Trauer oder Scham. „Auftritt, Abtritt; eine Serie. Eine Anhörung“, hat Ruth Beckermann über ihre Konzeption des Films gesagt. „Am unheimlichsten sind die Wankelmütigen, die sich jeder Mehrheitsstimmung anpassen. Hier sind sie erschüttert, am Stammtisch spielen sie die großen Helden.“ Auch sie kommen zu Wort in diesem Meilenstein des dokumentarischen Kinos.