Frau Maria und … + Das erste und das letzte Mal

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Vorprogramm: Gespräch mit dem Regisseur Rafael Haider

Ephemere Vorfilme:
Point of no return, 1969, Alfred Berndl und Franz Unger, sw, stumm, 7 Min (Exzerpt)
Konsum Selbstbedienung, ca. 1965, Farbe, Ton, 1 Min

Frau Maria und die Liquidierung der Stoffhandlung Stastny
A 2018. Regie: Caspar Pfaundler. 25 min. OmeU

Wien, 1. Bezirk, Werdertorgasse, im Herzen des einstigen Textilviertels: Maria Knoth, 1969 von Prag nach Wien gekommen und seit Jahrzehnten bei der Firma Stastny angestellt, räumt auf. Sie misst Stoffballen, sortiert sie – Viskose, Leinen, feinste Baumwolle – und nebenher erzählt sie vom Geschäft und von seinem Niedergang: „Es sind ja keine Leute hier.“ Früher hatten sie auch internationale Kundschaft, unter anderen Kostümwerkstätten in Deutschland, der Schweiz und das Theater an der Wien sowieso. Jetzt ist der letzte Vorhang gefallen, das Geschäftslokal mit ihrem Stofflager-Gewölbe verkauft, Frau Maria macht das Licht aus und schließt ein letztes Mal ab. Ein gewitzter, empathischer Nachruf auf eine versunkene Welt.

Das erste und das letzte Mal
A 2018. Regie: Rafael Haider. 49 min. OmeU

„Komm, Nacht, komm, Romeo!“ Vierzig Lehrlinge, die für eine Supermarktkette arbeiten, studieren im Rahmen eines Theaterprojekts die berühmteste Liebestragödie aller Zeiten ein: William Shakespeares Romeo und Julia. Nur ein Monat bleibt Elvis und Manuela und den übrigen Mitwirkenden, die Dialoge zu pauken, die Grundschritte beim Fechten zu üben und vor allem etwas über sich selbst zu lernen. Bei allem Ernst, mit dem sich die Burschen und Mädchen auf den Probenprozess einlassen, rennt in den Pausen und auf der Straße immer auch der Schmäh. Nur schade, dass Weltliteratur nicht mehr recht verfängt, um mit jungen Frauen anzubandeln.


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